Videoanalyse bei der Lehrerausbildung
Im Rahmen verschiedener Workshops wurden auf der „3. Frankfurter Tagung zu Videoanalysen in der Bildungs- und Unterrichtsforschung“ Einsatzbereiche und –projekte der Videoanalyse im Unterricht vorgestellt und diskutiert.
Das Unterrichten von Schülern ist gerade für junge Lehrer eine große Herausforderung: abstraktes Wissen muss greifbar vermittelt werden, der Unterricht soll strukturiert und nach Lehrplan ablaufen, das Verhalten der Schüler ist oft schwer einschätzbar und trotzdem soll man als Lehrer immer sofort und richtig reagieren. Da nutzt das theoretische Wissen, das einem im Studium vermittelt wird, oft nicht viel. Aus diesem Grund arbeitet die universitäre Lehrerausbildung in der Praxis immer stärker mit dem Instrument der Videographie. Während des Unterrichts werden von der Lehrkraft und der Klasse Videoaufnahmen erstellt, um diese später genau analysieren zu können. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Unterrichtsvideos vermitteln ein authentisches Abbild der Realität und zeigen das Unterrichtsgeschehen in seiner ganzen Komplexität und Dynamik.
- Videos trennen das tatsächliche Unterrichtsgeschehen von der Analyse. Der Lehrer kann sich auf den Unterricht konzentrieren. Die Analyse erfolgt im Anschluss zeit- und ortsunabhängig.
- Die Reproduzierbarkeit der Videos ermöglicht es, ein und dieselbe Unterrichtssituation nacheinander unter verschiedenen Aspekten oder durch verschiedene Personen zu analysieren.
- Durch einen Vergleich der Analysen junger Lehrkräfte oder Lehramtsstudenten mit einer Expertenanalyse kann die Problemanalyse- und Diagnosekompetenz geschult werden.
Diese Themen wurden im Rahmen der „3. Frankfurter Tagung zu Videoanalysen in der Bildungs- und Unterrichtsforschung“ in verschiedenen diskutiert.
Videoaufnahmen sind unerlässlich, stellen allerdings nur den ersten Schritt dar. Die wirkliche Herausforderung beginnt bei der Analyse und Interpretation des aufgezeichneten Videomaterials. Dies ist ohne ein professionelles Werkzeug sehr zeitaufwendig, mühsam und fehleranfällig.
Aus diesem Grund war Mangold International eingeladen, seine professionelle Analysesoftware Mangold INTERACT zu präsentieren.
Reinhard Grassl konnte die Teilnehmer des Workshops vor allem damit begeistern, dass Mangold INTERACT trotz komplexer Auswertemöglichkeiten extrem einfach zu bedienen ist.
Anhand anschaulicher Beispiele zeigte er, wie sich in INTERACT einfache Verhaltenskodierungen durch Kombination, Aggregation oder Mustersuche zu komplexen Gebilden zusammensetzen lassen, um auch die komplexesten wissenschaftlichen Fragestellungen beantworten zu können. Speziell in der Unterrichts- und Bildungsforschung ergeben sich daraus viele neue Möglichkeiten.